WipeOut Omega Collection VR im Test

WipeOut Omega Collection VR im Test: Das ultimative Sci-Fi-Rennspiel?


Als der britische Videospiel-Entwickler (und Lemmings-Erfinder) Psygnosis am 29. September 1995 ein futuristisches Rennspiel namens WipeOut veröffentlichte, staunte die Gaming-Branche nicht schlecht. Denn Wipeout stellte die 3D-Power von Sonys zeitgleich veröffentlichter Spielekonsole PlayStation auf spektakuläre Weise zur Schau. Wie schlägt sich das Spielprinzip 2018 in der virtuellen Realität?

  1. WipeOut Omega Collection: VR per Gratis-Patch
  2. Drei Spiele in einem Paket
  3. Tolle Umsetzung ohne Abstriche
  4. Erstaunlich Magen-freundlich
  5. Unsere Wertung

WipeOut Omega Collection: VR per Gratis-Patch

Durch die in den 1990er Jahren einmalige Symbiose aus pfeilschneller 3D-Optik, präziser Steuerung und einem voranpeitschenden Soundtrack erzeugte das Spiel ein Flow-Erlebnis, wie man es im Racing-Genre noch nicht erlebte hatte. Eben dieses Spielgefühl wurde über die Jahre hinweg zum Markenzeichen von WipeOut – und mittlerweile erfolgreich in die virtuelle Realität transportiert.

Das Interessante dabei: Statt ein komplett neues Spiel zu veröffentlichen, stellten die Entwickler ein kostenloses VR-Update für die bereits am 7. Juni 2017 veröffentlichte „“ zur Verfügung.

Wer sich also bereits im Besitz des Spiels befindet, muss schlichtweg den kostenlosen Patch herunterladen und kann direkt durchstarten. Doch was genau ist die „WipeOut Omega Collection“ nun eigentlich? Und vor allem: Warum ist der VR-Modus so empfehlenswert?

Drei Spiele in einem Paket

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei der „Omega Collection“ um eine Zusammenstellung aus mehreren, bereits veröffentlichten WipeOut-Teilen. Genauer gesagt Remaster-Versionen, denn sowohl das 2008 auf PS3 erschienene WipeOut HD, die dazugehörige Erweiterung Fury als auch das 2012 für PS Vita veröffentlichte WipeOut 2048 wurden grandios an die Möglichkeiten der aktuellen PlayStation-Generation angepasst. Sofern ihr also über eine PS4 Pro samt 4K-TV verfügt, könnt ihr das Spiel in 4K-Auflösung bei 60 fps erleben.

Zugegeben, einen der drei Titel in 4K zu spielen, ist schon ziemlich spektakulär. Noch mehr Glückshormone setzt allerdings die -Variante frei. Denn nun sind wir wirklich mittendrin im Geschehen und blicken aus einer eigens für die VR-Fassung entworfenen Cockpit-Perspektive auf die Strecke. Erster Wow-Moment: Die Größenverhältnisse fühlen sich komplett anders an!

Zuschauertribünen links und rechts von unserer Startposition etwa wirken gigantisch und wesentlich imposanter als in der 2D-Variante. Gleiches gilt für unsere Gleiter, die Erinnerungen an die Raumschiffe aus CCPs Weltraum-Shooter  wach werden lassen. Einziger Wermutstropfen: Im Gegensatz zu Eve Valkyrie sitzt der Pilot hier stocksteif in seinem Schalensitz und bewegt seine Gliedmaßen zu keiner Zeit, was sich in der Tat etwas seltsam anfühlt.

Tolle Umsetzung ohne Abstriche

Doch sei’s drum, denn sobald das Startsignal ertönt, haben wir ohnehin nur noch Augen für das, was auf der Strecke geschieht. Vorbeirauschende Gleiter, explodierende Minen, gleißende Explosionen, über der Strecke schwebende Raumschiffe und Kameradrohnen – hier ist wirklich einiges los!

Alle wichtigen Bildschirmanzeigen sind gut sichtbar im unteren Bereich des Cockpits vereint.

Beeindruckend: Während andere PSVR-Spiele wie beispielsweise  den Detailgrad im Vergleich zur 2D-Version aus Performance-Gründen teils sichtbar herunterschrauben, müssen VR-Spieler hier auf allen 26 Strecken so gut wie keine Abstriche hinnehmen.

Seien es nun die zahlreichen Animationen im Level-Hintergrund, das gelungene Hitzeflimmern der Gleitertriebwerke oder die Dichte der Zuschauer am Streckenrand – der VR-Port begeistert und läuft zu jeder Zeit butterweich. Positiver Nebeneffekt: Online-Duelle mit Spielern der 2D-Version sind problemlos möglich.

Erstaunlich Magen-freundlich

Rennspiele mit VR-Modus bergen stets die Gefahr, dass dem Nutzer schlecht wird. Die WipeOut Omega Collection ist vor diesem Problem zwar ebenfalls nicht gefeit, tut allerdings ihr Bestes, um Unwohlsein oder gar Motion Sickness entgegenzuwirken.

In der höchsten Komfort-Einstellung etwa fährt links und rechts eine Art Sichtschutz aus, der die Cockpit-Scheiben an den Seiten verdeckt. Resultat: Während wir mit Hochgeschwindigkeit über die wunderschön modellierten Pisten brettern, ist unser Blick automatisch nach vorne gerichtet. Spieler mit robusterem Magen können diese Sichtbarriere selbstverständlich verkleinern oder auf Wunsch auch komplett abschalten.

Vorbildlich ist zudem, dass das Spiel regelmäßig auf problematische Gameplay-Situationen hinweist. Im sogenannten Kampfmodus zum Beispiel sind auf Knopfdruck Drehungen um 180 Grad möglich, die möglicherweise zu Übelkeit führen. Oder nehmen wir den Foto-Modus. Hier rotiert die Kamera nicht frei, sondern nur schrittweise um das Raumschiff, was Unwohlsein ebenfalls gezielt unterbindet.

Unsere Wertung

Mein Fazit:

26 Strecken, 47 Raumschiffe, 9 Spielmodi, Dutzende Renn-Serien, Multiplayer-Modus: Die WipeOut Omega Collection entpuppt sich als echtes Content-Monster. Viel wichtiger für VR-Enthusiasten ist allerdings die Tatsache, dass das Spielgefühl stimmt. Und hier – soviel können wir nach einem durchzockten Wochenende bestätigen – treffen die Entwickler den Nagel auf den Kopf. Einfach irre, wie viel Laune es auch in VR macht, die pfeilschnellen Gleiter aus Cockpit-Perspektive durch Achterbahn-ähnliche Kurse zu lotsen, während im Hintergrund Prodigy, The Chemical Brothers, Swedish House Mafia, Soundprank und Co. die Beats auflegen. Kritikpunkte? Sind vorhanden, betreffen aber primär Dinge wie die nicht animierten Gliedmaßen im Cockpit sowie die recht zähen Ladezeiten vor jedem Rennen. Ebenfalls störend: Auf den Online-Servern war während unserer Testphase nur sehr wenig los. Wem also der Sinn nach Wettfahrten mit Gleichgesinnten steht, der muss mitunter viel Geduld mitbringen.

Ihr solltet der WipeOut Omega Collection eine Chance geben wenn ihr:

  • schon immer mal mit mehr als 500 km/h über eine fiktive Rennstrecke brettern wolltet.
  • nach einem Flow-Erlebnis sucht, das seine Faszination vor allem aus der Kombination Musik und Geschwindigkeit bezieht.
  • seit jeher Fan der WipeOut-Serie seid und sie in ihrer bisher faszinierendsten Form erleben möchtet.

Ihr solltet die WipeOut Omega Collection besser meiden, wenn ihr:

  • Auf der Suche nach einer realistischen Rennsimulation seid
  • keine Lust habt, länger auf das Zustandekommen einer Multiplayer-Partie zu warten weil entsprechende Mitspieler fehlen
  • mit elektronischer Musik wenig anfangen könnt

Den Sci-Fi-Racer WipeOut Omega Collection für / erhaltet ihr:

Getestet mit: PlayStation VR

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