Borderlands 2 VR im Test: Rückkehr nach Pandora
Der Name Borderlands zaubert Fans hemmungsloser Loot-Orgien ein fettes Grinsen ins Gesicht – die Vorfreude auf Borderlands 3 ist groß. Dank prozedural generierten Items bot bereits der erste Teil rund 18 Millionen unterschiedliche Schießprügel für fleißige Jäger. In der Fortsetzung waren es mindestens genau so viele – wenn nicht sogar mehr.
- Vier Kammerjäger für ein Halleluja – Alles beim Alten?
- Pandora in Virtual Reality: Die feinen Unterschiede
- Borderlands 2 VR: Komfortable Steuerung
- Unsere Wertung
Borderlands 2 begeisterte Spieler vor sieben Jahren nicht nur mit Sammelwut, sondern auch mit einer aberwitzigen Spielwelt, die von durchgeknallten Figuren bevölkert wurde. Ob uns der Planet Pandora in der aktuellen Neuauflage für immer noch in den Bann zieht, klären wir in unserem Review.
Vier Kammerjäger für ein Halleluja – Alles beim Alten?
Bei Borderlands 2 VR handelt es sich um eine lupenreine Portierung des ursprünglichen Spiels. Das heißt, uns erwarten inhaltlich die gleichen Level, Missionen und ulkigen Dialoge wie anno 2012. Die nachträglich erschienen bzw. in der Game of the Year-Edition enthaltenen DLCs sind nicht enthalten.
Geändert hat sich auch nichts an den vier zur Auswahl stehenden Hauptfiguren. Wir ziehen immer noch mit den Vault Hunters Axton, Maya, Salvador oder Zer0 in die Schlacht um Pandora und bauen die individuellen Fähigkeiten unseres jeweiligen Protagonisten entsprechend aus.
Dazu plätten wir jede Menge Gegner und sammeln natürlich Beute – so viel die Spielwelt hergibt beziehungsweise unsere virtuellen Taschen tragen. Die witzige Präsentation und der deftige Humor haben dabei auch über eine halbe Dekade später nichts von ihrem eigenwilligen Charme verloren.
Pandora in Virtual Reality: Die feinen Unterschiede
Doch es gibt auch einige spielerische Neuerungen in der Virtual Reality-Version von Borderlands 2. So verfügen wir nun unabhängig von unserer Spielfigur über die sogenannte BAMF-Zeit, kurz für Bad Ass Mega Fun Time. Mit dieser neuen Fähigkeit verlangsamen wir für kurze Zeit den Ablauf des Geschehens und landen so noch präzisere Treffer.
Besonders bei den ausladenden Boss-Kämpfen greift uns die neue Zeitlupen-Funktion sehr gut unter die Arme. Gearbox Software hat zudem die Fähigkeiten-Bäume der Charaktere entsprechend überarbeitet. Sie bieten nun konsequenterweise Skills, die die neue BAMF-Zeit mit einbeziehen.
Darüber hinaus nehmen wir in Fahrzeugen jetzt auch in der First-Person-Perspektive Platz, was das Heizen durch die virtuelle Szenerie noch immersiver gestaltet. Pandoras bunte Steppen und Schrott-Siedlungen profitieren in Sachen Mittendringefühl natürlich spürbar durch den technisch einwandfreien VR-Port.
Neulinge sowie Fans der Reihe werden definitiv ihren Spaß daran haben, den gefährlichen Planeten unter der VR-Brille zum ersten Mal – beziehungsweise erneut – zu entdecken. Borderlands 2 VR haut uns in dieser Hinsicht allerdings nicht so vom Hocker, wie es zum Beispiel Fallout 4 VR oder Skyrim VR mit ihren riesigen, lebendig wirkenden Spielwelten beim ersten VR-Streifzug getan haben. Dazu fehlt dem „Ausgangsmaterial“ einfach der Bombast und die Detailverliebtheit.
Borderlands 2 VR: Komfortable Steuerung
Borderlands 2 für PlayStation VR unterstützt sowohl den DualShock 4 als auch die PlayStation Move-Controller. Letztere versprechen eigentlich das immersivere Spielerlebnis, da sie unsere Bewegungen direkt auf die virtuellen Hände unserer Heldenfigur übertragen. Leider gestaltet sich das Handling (aufgrund der Limitierungen der Hardware) aber ziemlich umständlich und steht dem eigentlichen Spielfluss im Weg.
Deshalb empfehlen wir euch auf jeden Fall zur eingängigeren Gamepad-Variante zu greifen. Hier steuern wir Borderlands 2 VR praktisch wie einen gewöhnlichen Bildschirm-Ego-Shooter – mit der Ausnahme, dass wir per Kopfbewegung das Zielkreuz ausrichten.
Während wir uns mit dem linken Controller-Stick bewegen, drehen wir uns zudem mit Hilfe des rechten Sticks um die eigene Achse – je nach gusto in kleinen Sprüngen oder fließend ohne Unterbrechung. Die Gamepad-Headset-Kombi geht dabei bereits nach wenigen virtuellen Schusswechseln in Fleisch und Blut über.
Zudem hat Gearbox Software löblicherweise umfangreiche Optionen eingebaut, um die VR-Steuerung ganz nach unseren Vorlieben anzupassen. Wir können zum Beispiel in Sachen Fortbewegung zwischen Teleportation, fließendem Laufen oder einer Mischung aus beiden wählen.
Zudem lässt sich ein skalierbarer Tunneleffekt bei Bewegungen aktivieren, um Motion Sicknes zu unterbinden. Obendrein gibt es individuell anpassbare Regler für die Fortbewegung zu Fuß sowie per Fahrzeug – hier sollte wirklich jeder die richtige Einstellung für eine komfortable VR-Erfahrung finden.
Unsere Wertung
Mein Fazit:
Borderlands 2 VR ist genau das geworden, was Gearbox und 2K versprochen haben – eine schnörkelloser, technisch einwandfreier VR-Port der beliebten RPG-Action. Wer schon damals nicht genug vom Waffensammeln auf Pandora bekommen hat, kann sich bedenkenlos auch nochmal mit der PSVR-Brille auf die Jagd begeben. Das gilt natürlich auch gerade für diejenigen, an denen der Titel damals vorbei gegangen ist. Jedem sollte nur klar sein, dass er hier nicht mehr und nicht weniger bekommt, als die für Virtual Reality optimierte Originalversion eines rundum gelungenen Loot-Shooters.
Ihr solltet Borderlands 2 VR eine Chance geben, wenn ihr:
- vor allem an der Singleplayer-Kampagne interessiert seid
- den witzigen Charme der Borderlands-Welt in VR erleben wollt
- einen für den DualShock-Controller optimierten PSVR-Shooter sucht
- von Borderlands treibendem Loot-Gameplay einfach nicht genug bekommt
Ihr sollten die VR-Version des Loot-Shooters lieber meiden, wenn ihr:
- den nicht enthaltenden DLCs hinterher trauert
- der Mehrspieler-Modus des Originals für euch essentiell ist
- eine Spielerfahrung erwartet, die sich stark vom Original unterscheidet
Ihr erhaltet Borderlands 2 VR in folgenden Stores:
- für PlayStation VR im PlayStation Store
Getestet mit: PlayStation VR
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