3 verdammt gute Videospielfilme, die ihr bis jetzt übersehen habt

3 verdammt gute Videospielfilme, die ihr bis jetzt übersehen habt


Was haben Spiele-Fans in Sachen “Games auf der großen Leinwand” schon alles hinter sich: Resident Evil, Prince of Persia, Assassin’s Creed, Tomb Raider – letzteren dank jüngsten Reboot bereits mit zwei unterschiedlichen Lara-Besetzungen.

Aber trotz durchaus talentierter Leute hinter und vor der Kamera hat bis jetzt kaum eine Videospielverfilmung den Kern ihrer Vorlage wirklich getroffen.

Zur Abwechslung präsentieren wir euch hier deshalb drei Filme, die zwar auf keinem Spiel basieren, sich aber trotzdem Konzepte und Eigenheiten von Games zu Nutze machen. Wir präsentieren: Die besten Videospielfilme, die auf gar keinem Videospiel basieren!

Snowpiercer: BioShock als Zug-Schlauchlevel

2014 sorgte der südkoreanische Filmregisseur Bong Joon-ho mit der Sci-Fi-Dystopie Snowpiercer sowohl unter Genre-Fans als auch Cineasten für Aufsehen. Das gesellschaftskritische Werk schaffte es sogar ins Programm der 64. Berlinale, während der berüchtigte Filmmogul Harvey Weinstein den Film für den US-Markt um rund 20 Minuten kürzen wollte. Der Grund dafür: Der Film sei in seiner ursprünglichen Fassung “zu intelligent” fürs US-Publikum.

In Snowpiercer hat sich die Welt in eine Eiswüste verwandelt, durch die ein Zug mit den letzten Überlebenden der Menschheit seine Runden dreht. In dem Stahlkoloss herrscht eine strikte Klassengesellschaft zwischen den Arbeitern im hinteren Teil des Zuges und den wohlhabenden Personen, die am Steuer sitzen. Angeführt von “Captain America” Chris Evans bricht schließlich eine Revolte unter den Arbeitern aus und Snowpiercer wird zur Allegorie auf Klassenkampf und soziale Revolution.

Doch die politisch aufgeladene Geschichte ist nicht mal der interessanteste Aspekt des Films. Viel mehr ist es der Ablauf des blutigen Freiheitskampfes, bei dem sich Held Curtis und seine Gefährte von Waggon zu Waggon kämpfen wie durch die Level eines klassischen Action-Spiels. Dass dabei die Revolutionäre stets von links nach rechts auf die Gegner stürmen, verstärkt den Effekt, hier eigentlich einen 2D-Plattformer im Kinogewand präsentiert zu bekommen.

Darüber hinaus erinnert der Zug als überzeichnetes Sinnbild der Gesellschaft an die ins Gegenteil gekippten Utopien Rapture und Columbia aus der BioShock-Reihe. Auch in den Spielen von Irrational Games spielt das Aufeinanderprallen von radikalen Gesellschaftsordnungen und dem Aufbegehren der Unterdrückten immer eine Schlüsselrolle.

Edge of Tomorrow: Tom Cruises persönliche Dark Souls-Hölle

Besonders Spieler der Dark Souls-Reihe können ein Lied davon singen: Viele Games meistern wir nur, in dem wir uns immer wieder den gleichen Herausforderungen stellen und so lange an ihnen scheitern, bis wir durch die gewonnene Erfahrung dann doch triumphieren. Der Sci-Fi-Kriegsfilm macht sich genau dieses Grundprinzip zu eigen und wirft den in einer Zeitschleife gefangenen Tom Cruise in eine unerbittliche Alien-Schlacht.

Dank Kontakt mit dem Blut der außerirdischen Mimics kehrt US-Major Bill Cage (Cruise) nämlich jedes Mal nach seinem Ableben 24 Stunden in der Zeit zurück und erlebt die Landung der menschlichen Streitkräfte an der Küste Europas immer wieder von vorne. Gemeinsam mit Sergeant Rita Vrataski (Emily Blunt), die über die gleichen Fähigkeiten verfügt, trainiert er fortan die Erstürmung des feindlichen Gebietes.

Obendrein weckt der Film auch inszenatorisch an eine Art “Best of” aus 20 Jahren Shooter-Geschichte. Der Omaha Beach-artige Strandabschnitt in der Normandie weckt Erinnerungen an Call of Duty und Co, während die menschlichen Soldaten mit ihren klobigen Rüstungen und fetten Wummen Gears of War oder Starcraft entsprungen sein könnten. Der Film floppte zwar an den Kinokassen, genießt inzwischen aber durchaus Kult-Status.

Kubo – Der tapfere Samurai: Der heimliche Zelda-Film

Kubo ist der junge, einäugige Held des gleichnamigen Animationsfilms aus dem Jahre 2016 und gewissermaßen eine Leinwand-Version von Zelda-Protagonist Link. Ähnlich wie Hyrules Auserwählter muss Kubo seine Heimat verlassen und sich auf die Suche nach einer magischen Rüstung  machen. Diese benötigt er, um sich seinem eigenen Großvater, dem bösen Mondkönig, zu stellen, der ihm einst sein Auge gestohlen hat.

In bester Quest-Manier liest Kubo nach und nach die einzelnen Teile der Rüstung auf, findet neue Gefährten und erfährt die Wahrheit über das Schicksal seiner Eltern. Außerdem stellen sich dem tapferen Samurai diverse Gegner in den Weg, die sich oft wie Bosse ankündigen und je eine besondere Taktik erfordern. In Kombination mit dem japanischen Fantasy-Setting versprüht der Animationsfilm in dieser Hinsicht echte JRPG-Atmosphäre.

Durch eine weitere Besonderheit sticht Kubo zudem aus der Masse an Trickfilmen hinaus. Es handelt sich nämlich trotz Games-Anleihen ironischerweise nicht um einen Animationsfilm, der am Computer entstanden ist. Kubos Modelle und Landschaften sind hand- bzw. 3D-Drucker-gefertigte Modelle, die durch Stop-Motion-Technik zum Leben erweckt wurden. Verantwortlich für Kubo ist das für diese Filmtechnik bekannte Studio Laika unter der Regie von Travis Knight (Bumblebee).

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