Was ist der Unterschied zwischen Ryzen PRO und normalem Ryzen?

Wenn Sie einen Geschäftscomputer oder ein Notebook kaufen, stoßen Sie vielleicht auf die PRO"-Varianten der Ryzen-Prozessoren. Sie könnten denken, dass diese CPUs leistungsstärker sind, aber das ist nicht der Fall. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, für wen Ryzen PRO CPUs eigentlich gedacht sind.

Ryzen PRO bietet zusätzliche Sicherheit für professionelle Anwender

Ryzen PRO CPUs sind Unternehmensversionen der regulären Ryzen-Prozessoren. Sie wurden entwickelt, um sensible Unternehmensdaten zu schützen, die eine Führungskraft auf ihrem Gerät bearbeitet. Eine Ryzen PRO CPU verschlüsselt die Daten auf Ihrem Gerät und macht es Angreifern schwer, sie zu stehlen, selbst wenn sie physischen Zugriff auf Ihr Gerät erhalten.

AMD erreicht diesen robusten Schutz durch mehrere Sicherheitsebenen. Die ersten Schichten sind AMDs eigene Sicherheitstechnologien - ShadowStack, Secure Processor und Memory Guard. Dank Echtzeitverschlüsselung und Schutz vor Kontrollflussangriffen schützen diese Technologien Ihr System vor gängigen Arten von Softwareangriffen, Malware und physischem Diebstahl. Darüber hinaus verhindern sie die Ausführung nicht autorisierter Programme.

Die zweite Gruppe von Schichten besteht aus dem Microsoft Pluton Security Processor und Windows 11 Security. Microsoft Pluton ist ein spezieller Sicherheitsprozessor, der nur auf ausgewählten AMD Ryzen- und Qualcomm Snapdragon-Prozessoren verfügbar ist. Pluton trägt in mehrfacher Hinsicht zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit bei: Er überprüft die Integrität des Systemcodes, um die Ausführung von manipuliertem Code zu verhindern, blockiert den Zugriff auf Verschlüsselungsschlüssel und Anmeldedaten und schützt vor Malware und Diebstahl.

Die letzte Schicht besteht aus Sicherheitsfunktionen der Originalgerätehersteller (OEM). Beispiele hierfür sind HP Wolf Security und Lenovo ThinkShield. OEM-Sicherheitsfunktionen umfassen in der Regel Funktionen wie biometrische Sicherheit, Wi-Fi-Spoofing, Schutz vor Malware und Ransomware usw. Beachten Sie, dass OEM-Sicherheitsfunktionen nicht exklusiv für AMD oder AMD PRO CPUs sind.

Die Leistung von Ryzen PRO ist identisch mit der von Ryzen-CPUs für Verbraucher

Trotz der zusätzlichen Sicherheitsfunktionen, die in Ryzen PRO integriert sind, ist die Leistung identisch mit der von Ryzen-CPUs ohne PRO. Technisch gesehen sind die PRO-CPUs etwa 1-3% schlechter, ein marginaler Unterschied, den Sie bei alltäglichen Aufgaben nicht bemerken werden.

Der einzige wirkliche leistungsbezogene Vorbehalt ist, dass Ryzen PRO-Chips nicht für die Übertaktung freigeschaltet sind. Das liegt daran, dass AMD bei Ryzen PRO der Stabilität den Vorrang vor der Leistung einräumt. Die einzige Ausnahme sind die Ryzen Threadripper PRO CPUs für Workstations, wahrscheinlich weil diese Chips für Profis gedacht sind, die die zusätzliche Leistung benötigen.

Zusätzliche Funktionen von Ryzen PRO

Zusätzlich zu den Sicherheitsfunktionen haben alle PRO-Prozessoren einige weitere kleine Verbesserungen im Vergleich zu Nicht-Ryzen-PRO. Die meisten PRO-Chips haben eine integrierte Radeon-Grafikkarte, sodass Sie keine dedizierte Grafikkarte benötigen.

Eine weitere Unternehmensfunktion ist AMD PRO Manageability, ein Funktionssatz, der die Fernverwaltung für Entwickler und Administratoren vereinfacht. Zu guter Letzt, AMD verspricht eine "Qualitätssicherung auf Unternehmensebene", indem es das Silizium, das in diese Chips eingebaut wird, von Hand auswählt. Dies ist tatsächlich ein großer Vorteil, der zu kleineren Stabilitäts- und Leistungsverbesserungen führen kann.

Unterm Strich brauchen Sie keine Ryzen PRO CPU, es sei denn, Sie arbeiten mit sensiblen Unternehmensdaten. Diese Enterprise-Chips sind in der Herstellung teurer, sodass Computer mit diesen Chips etwas teurer sind. Aber die Standard-Ryzen-CPUs verfügen bereits über starke integrierte Sicherheitsfunktionen für den Durchschnittsverbraucher, so dass es besser ist, das Geld zu sparen. Wichtiger ist es, wachsam zu bleiben: Besuchen Sie keine verdächtigen Websites oder laden Sie keine unbekannten Dateien herunter, verwenden Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und vermeiden Sie schwache Passwörter.