Google Chrome maskiert Ihre IP-Adresse mit dieser experimentellen Funktion
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2024-02-16T16:14:43Z
Google testet jetzt seine Funktion "IP-Schutz" in der neuesten Version von Chrome Canary. Die IP-Schutz-Einstellung, die standardmäßig deaktiviert ist, reduziert die Exposition eines Nutzers gegenüber Cross-Site-Tracking und anderen Formen der Datenerfassung.
Sie kennen vielleicht die Privacy Sandbox, einen von Google entwickelten Ersatz für Tracking-Cookies von Drittanbietern. Die Privacy Sandbox bewahrt die "guten" Teile der Cookies von Drittanbietern, wie z. B. die Möglichkeit, gezielte Werbung zu schalten, verhindert aber, dass Werbetreibende invasive "Profile" auf der Grundlage der Webaktivitäten von Einzelpersonen erstellen.
Die IP-Protect-Funktion wurde von Google erstmals im Oktober 2023 vorgeschlagen. Sie ist vom Konzept her ähnlich wie die Privacy Sandbox. Google will die IP-Adressen nicht eliminieren, sondern nur die Möglichkeiten für seitenübergreifendes Tracking verringern. Chrome wird also automatisch Ihre IP-Adresse vor einigen Websites verbergen. Wie die Safe-Browsing-Funktion von Google verfolgt auch IP-Protect einen "listenbasierten" Ansatz, und es ist Googles Aufgabe, zu entscheiden, welche Websites betroffen sind.
Funktionell ist IP Protect lediglich ein in den Chrome-Browser integrierter Proxy-Dienst. Wenn Sie eine Website besuchen, die Google für Cross-Site-Tracking markiert hat, wird Ihre IP-Adresse durch die eines Google-Proxyservers ersetzt. Chrome wählt einen Proxyserver aus, der sich in der Nähe Ihres physischen Standorts befindet, um die grundlegenden Geolokalisierungsfunktionen auf einigen Websites zu schützen.
Diese Schutzfunktionen sind absichtlich einfach gehalten. IP Protect befindet sich jedoch noch in der "Phase 0" und wird mit der Zeit verbessert. In seinem derzeitigen Zustand muss die Funktion manuell aktiviert werden und betrifft nur eine kleine Anzahl von Websites (von denen die meisten Google gehören). Der Dienst ist außerdem auf Google-eigene Proxyserver beschränkt. Es ist jedoch möglich, dass Google den IP-Schutz irgendwann für alle Nutzer aktiviert und ein Two-Hop-System einsetzt, das die Proxy-Adressen von Google über CDNs von Drittanbietern filtert.
Natürlich bergen Proxy-Dienste wie IP Protect ein gewisses Missbrauchspotenzial. Für Websites ist es schwer, ungültigen Datenverkehr zu erkennen, wenn jeder Nutzer eine gefälschte IP-Adresse hat - IP Protect könnte DDoS-Angriffe fördern. Google behauptet, dass es den Missbrauch durch die Durchsetzung von Ratenbegrenzungen und Nutzerauthentifizierungsanforderungen verhindern wird.
Laden Sie die neueste Version von Chrome Canary herunter, wenn Sie IP Protect testen möchten. Die Funktion kann über das Panel "Tracking Protection" in den Chrome-Einstellungen "Datenschutz und Sicherheit" aktiviert werden.
Quelle: Google via @Leopeva64