Red Dead Online: Der große Händler-Guide
In diesem Guide zum Händler in Red Dead Online erfahrt ihr:
- für welchen Spielstil sich der Händler eignet
- wie ihr Händler werdet und wie der Händler-Alltag aussieht
- welche Händler-Möglichkeiten ihr freischaltet
- wie ihr euch Verkäufe und Jagd erleichtert
Der Online-Ableger von Red Dead Redemption 2 () bietet inzwischen (Stand Januar 2020) vier verschiedene Spezialistenrollen. Von diesen entspricht der Händler durch die Jagd auf allerlei Wildtiere am ehesten dem Bild des historischen Fallenstellers, der seine Waren später gewinnbringend in den Siedlungen verkauft.
Unser Guide verrät euch, was euch genau im Händler-Alltag erwartet und wie ihr ihn euch so manches einfacher gestaltet. Wenn ihr noch ein paar Tipps zum Spiel abseits der Spezialistenrollen braucht, werft doch einen Blick in unseren großen Einsteigerguide zu Red Dead Online.
1. Taugt die Händler-Rolle für mich?
Spielt ihr gerne in der Gruppe, ist der Händler eine Rolle mit vielen Möglichkeiten. Gerade in einer festen Gruppe lassen sich die für Rohstoffbeschaffung und Versorgung mit Vorräten notwendigen Tätigkeiten schneller durchführen. Verkäufe lohnen sich dabei für alle Beteiligten besonders, da nicht nur der Besitzer des aktiven Handelsunternehmens durch einen Verkauf RDO$ und Rollen-Erfahrungspunkte erhält, sondern alle Trupp-Mitglieder, die den Verkauf begleiten.
Dieser Warenberg muss noch verkauft werden - bis dahin spielt Cripps Mundharmonika.
Aber auch alleine lassen sich von der Jagd auf Tiere bis hin zum Verkauf alle notwendigen Tätigkeiten der Händler-Rolle gut durchführen. Kämpfe stehen euch abgesehen von den normalen Jagdtätigkeiten vor allem beim Verkauf ins Haus: Ein Großteil der Verkaufsmissionen endet damit, dass ihr am Zielort einige Wellen an gegnerischen NPCs ausschalten müsst.
Auf dem Weg von eurem Lager zum Missionsziel können andere Spieler-Händler versuchen, euch eure Waren abzujagen – je nachdem, wie pvp-lustig eure Mitspieler sind! Die Händler-Rolle sichert euch aber ein gutes Einkommen, sobald ihr erst einmal einen Händler-Wagen und genug Routine in der Jagd erworben habt.
Bis wir uns den großen Wagen freischalten, müssen wir noch fleißig leveln.
Schwarzbrenner und Sammler schneiden beim Dollar-Erwerb zwar besser ab, wenn ihr aber gerne jagt, gerne in der Gruppe spielt und eine ausgewogene Mischung zwischen friedlichem und actionreichem Spielstil bevorzugt, ist der Händler eine gute Wahl.
2. So werdet ihr Händler
Begebt euch zunächst zu einem nahen Postmeister – ihr findet diese in Bahnhöfen oder in den verschiedenen Siedlungen der Spielwelt. Nehmt dort einen Brief von Cripps entgegen, öffnet den Brief und lest ihn. Ihr erhaltet dann einen Marker auf eurer Karte, der euch zum nächstgelegenen General Store führt. Kauft dort für 15 Gold die Schlachterbank, die in eurem Camp aufgestellt wird.
Schlitzohr Cripps macht uns bei seinem Handelsunternehmen zum Partner.
Öffnet danach erneut eure Karte und reitet zum Zielort. Dort steht ein von wenigen NPCs bewachter Wagen mit Vorräten, den ihr klaut, nachdem ihr die NPCs erledigt habt. Fahrt mit dem Wagen zurück zu eurem Camp. Danach eröffnet Cripps sein Handelsunternehmen, bei dem er euch als Partner einsteigen lässt. Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr damit beginnen, gejagte Tierkörper bei Cripps abzuladen, damit er diese gemeinsam mit den geklauten Vorräten zu verkaufbaren Waren verarbeitet.
Achtung: Wie auch bei den Businesses in GTA Online wird Cripps in RDO nur dann tätig, wenn ihr online seid. Nur wenn ihr längere Zeit online seid, kommt ihr an ausreichend Waren, um euer Handelsgeschäft in Schwung zu bringen!
Im Trupp geht es vor malerischer Kulisse gemeinsam auf die Jagd.
Um bis zu Händler-Rang 20 aufzusteigen, müsst ihr wie bei allen anderen Rollen Tätigkeiten ausführen, die mit der gewählten Rolle zu tun haben. Händler-Erfahrungspunkte erhaltet ihr für die Abgabe von gejagten Tierkadavern und Tierteilen bei Cripps, Spenden von Tierkadavern bei Handelsgesellschaften eurer Trupp-Mitglieder, das Absolvieren von Versorgungsmissionen und schließlich dem Verkauf eurer Waren in Verkaufsmissionen.
Bei jedem Rangaufstieg erhaltet ihr zusätzlich zu den in jedem der vier Rangbereiche automatisch erreichten neuen Händler-Optionen zwei Rollenabzeichen. Diese tauscht ihr auf Wunsch gegen neue Kleidungs- und Ausrüstungsmöglichkeiten, Verkaufswagen, neue Pferderassen und Accessoires, die nur Händlern vorbehalten sind.
3. Der Alltag als Händler
Als Händler verbringt ihr sehr viel Zeit in der freien Natur, um euer Handelsunternehmen mit frischen Tierkadavern zu versorgen. Sorgt also vor dem Start eines ausgedehnten Jagdausflugs nicht nur für ausreichend Munition, sondern auch dafür, dass eure Waffen gut in Schuss sind.
Beim nächtlichen Jagdausflug bekommen wir nicht nur ein Bison vor die Flinte ...
Dafür nutzt ihr entweder Waffenöl (und “pflegt” die Waffe, die ihr über euer Waffenrad auswählt) oder besucht einen Waffenhändler in einer größeren Siedlung, der euch das Schießeisen repariert. Je schlechter der Zustand eurer Waffe, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr eure Beute nicht sauber genug erledigt – und jeder zusätzliche Schuss mindert die Qualität des Tierkadavers!
Habt ihr euren Materialienbalken von Cripps’ Handelsgesellschaft gefüllt, benötigt er zum Verarbeiten der Tierkörper noch zusätzliche Vorräte. Die könnt ihr entweder für 20 RDO$ pro Fuhre kaufen oder in einer Versorgungsmission selbst beschaffen. Alle 25 fertiggestellte Waren bietet euch Cripps eine neue Versorgungsmission an.
Im Trupp bringen wir die geklauten Vorräte zum Camp zurück.
Bei diesen wird euch in einem festgelegten zeitlichen Rahmen ein Zielort angegeben, an dem ihr einen Wagen mit Vorräten oder Vorratssäcke einsammelt, um diese zum eigenen Lager zurückzubringen. Natürlich warten dort in der Regel feindliche NPCs, denen ihr den Garaus machen müsst, bevor ihr an die Vorräte kommt.
Achtung: Da NPCs immer Geld, verkaufbare Gegenstände wie Goldzähne, Schmuck etc. oder auch mal Sammelgegenstände bei sich tragen, solltet ihr die Körper getöteter Gegner immer looten. Steigert ihr nebenher auch die Sammler-Rolle, bekommt ihr so ohne großen Aufwand zusätzliche Sammelgegenstände in die Hand. Mehr zum Sammler erfahrt ihr in unserem Guide zu Red Dead Online!
Sind ausreichend Waren für einen Verkauf vorhanden, startet ihr eine Verkaufsmission. Dabei steht zur Auswahl, ob ihr für ein geringeres Entgelt einen örtlichen Verkauf oder für mehr Gewinn eine Fernlieferung machen wollt. Sobald ihr einen Verkauf startet, wird die weiße Flagge in eurem Lager eingeholt und ihr werdet vom defensiven in den aggressiven Spielstil geschaltet – dies gilt für alle Mitglieder eures Trupps!
Mit dem Händlerwagen liefern wir eine Ladung Waren zum Verkauf aus.
Bei Fernverkäufen werdet ihr nach einer Karenzzeit von wenigen Minuten auf der Karte sichtbar, andere Spieler mit der Händlerrolle können euch zudem leichter entdecken und versuchen, euch die Ladung abzujagen. Die meisten Verkaufsmissionen verlangen von euch nur, dass ihr die Waren zum Zielort bringt; bei manchen müsst ihr am Zielort wartende NPC-Banditen ausschalten, bevor eure Lieferung abgeschlossen ist.
Zunächst könnt ihr nur kleine Lieferfahrten unternehmen, bei denen ihr 25 Waren verkauft. Nach Erwerb des mittleren Lieferwagens ab Level 5 verkauft ihr 50 Waren gleichzeitig, mit dem großen Lieferwagen (ab Level 10) werdet ihr 100 Waren gleichzeitig los.
4. Richtig jagen als Händler
Bevor ihr den Jagdwagen (Platz für 5 Tierkadaver) ab Händlerrang 10 freischaltet, seid ihr bei der Jagd durch das Tragevermögen eures Pferdes beschränkt: Ihr könnt einen ganzen Stapel an Fellen von gehäuteten Tieren auf euer Pferd laden und Geweihe, Zähne und andere Ressourcen in eurer Tasche mitführen.
Dieser tote Alligator bringt uns nur die Alligatorhaut und Zähne als Material ein.
Es ist aber weitaus effektiver, Cripps mit vollständigen Tierkörpern zu versorgen, da ihr damit den Materialienbalken des Handelsunternehmens deutlich besser auffüllt. Betrachtet eure mögliche Beute durch ein Zielfernrohr auf eurer Waffe und sucht euch Tiere aus, die eine (perfekte) 3-Sterne-Qualität aufweisen, da sie den meisten Ertrag in Materialien bringen.
Da euer Pferd nur einen mittelgroßen Tierkörper tragen kann, behelft ihr euch am besten mit eurem Lasso: Sitzt auf und reitet auf etwas Abstand, bevor ihr den zweiten Tierkadaver mit dem Lasso “einfangt” und hinter euch herzieht. Mit diesem schleift ihr den Tierkörper zurück ins Camp, ohne dass die Qualität des Kadavers darunter leidet.
Als mittelgroße Tiere zählen beispielsweise Hirsche und Rehe, Wölfe, Kojoten, Pumas, Panther, Widder und Gabelböcke. Dieser Trick funktioniert nicht bei kleineren oder größeren Tieren.
Mit dem Lasso ziehen wir einen weiteren Tierkadaver hinter dem Pferd her.
Vorsicht: Springt ihr über Zäune oder bewegt ihr euer Pferd durch einen Fluss, löst sich das Lasso mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Tierkörper. Auch der Jagdwagen ist sehr schadensanfällig bei Abhängen oder anderen Hindernissen!
Für einen weiteren Transportplatz zähmt ihr ein wildes Pferd, während ihr jagt. Auf dessen Rücken findet ein weiterer Kadaver Platz, sodass ihr mit dem Lasso-Trick gleich drei tote Tiere auf einmal transportiert. Selbst wenn der Pferderücken vollgeladen ist, könnt ihr an beiden Sattelseiten zusätzlich je noch einen Vogel befestigen. Befinden sich also Truthähne oder anderes geflügeltes Getier in eurer Reichweite, solltet ihr auf diese zusätzlichen Materialien nicht verzichten.
Bisons, Elche, Rinder, Schwarzbären, Wapitis und Riesenalligatoren sind vom Materialertrag her keine geeignete Beute für Händler, da ihr diese generell nicht als ganze Kadaver transportieren könnt und somit nur Felle und Zähne oder Knochen verwertet werden. Perfekte Puma- oder Panther-Körper erbringen den besten Ertrag, dicht gefolgt von allen möglichen Hirsch-Arten und Gabelböcken.
Unser Truppführer wuchtet einen Tierkadaver auf die Ladefläche seines Jagdwagens.
Da ihr für die Versorgung eurer Handelsgesellschaft viele gejagte Tiere braucht, lohnt es sich, für die Jagd auf weniger frequentierte Gebiete auszuweichen. Gerade in den Heartlands sind die Great Plains oft von Spielern blockiert, die dort Bisons und Hirsche rein für Geld jagen gehen, ohne ein Handelsunternehmen zu versorgen. Viele mögliche Ziele findet ihr aber auch in den Tall Trees oder den Sümpfen nördlich von Saint Denis. Bevorzugt Gegenden, in denen ihr entweder viele Tiere oder ein gutes Schussfeld für die Jagd findet.
Als Händler solltet ihr immer euren Aufwand im Blick behalten: Je mehr Zeit ihr dafür aufwendet, ein einzelnes Tier zum Lager zu bringen, desto weniger schnell kommt ihr voran und desto geringer ist auch der Verdienst pro Stunde.
Händler schalten ergiebigere Rezepte für den Kochkessel am Lagerfeuer frei.
Tut während der Jagd nichts, was den Wert des Kadavers verringert: Nutzt für Kleintiere (wie Hasen, Vögel, etc.) auf jeden Fall das Varmint-Gewehr mit normaler Munition, das ihr mit Zielfernrohr und verbessertem Drall aufgerüstet habt, damit ihr den Tierkörper nicht zerstört.
Alternativ ist auch der Bogen eine gute Wahl. Für größere Tiere lohnt sich die Investition in ein Scharfschützengewehr wie beispielsweise das Bolt-Action-Gewehr, das ihr mit einem Zielfernrohr aufrüstet. Mit diesem reicht ein gezielter Schuss auf den Kopf, um das Tier zur Strecke zu bringen.
5. Tipps und Tricks für Händler
Weiße Flagge bei der Jagd hissen: Während ihr Cripps’ Handelsgesellschaft mit Tierkörpern versorgt, solltet ihr darauf achten, dass die weiße Flagge in eurem Camp aktiv ist. Das hindert andere Spieler daran, euch während der Jagd auf die Nerven zu gehen und das Camp zu überfallen – zudem habt ihr einen sicheren Zufluchtsort, sollte anderen Spielern eure Jagdtätigkeit missfallen.
Der Händler-Stil fürs Camp lässt euch in einem schicken Zelt nächtigen.
Örtliche Lieferungen bevorzugen: Für eine enorme Ausbeute an Händler-Erfahrungspunkten konzentriert ihr euch auf örtliche Verkäufe. Mit Fernlieferungen verdient ihr zwar mehr pro Lieferung, könnt aber in der Zeit, die ihr braucht, um Waren zu entfernten Lieferorten zu bringen und wieder zum Lager zurückzukehren, zwei örtliche Lieferungen durchführen und sammelt so deutlich mehr Erfahrungspunkte.
Vorratskauf vermeiden: Kauft keine Vorräte, auch wenn dies bei Cripps angeboten wird, sondern führt Versorgungsmissionen durch. Diese bringen euch satte 625 Händler-Erfahrungspunkte ein! Der Kauf von Vorräten spart euch zwar Zeit, bringt euch beim Aufleveln aber nicht weiter, da ihr keine Rollen-Erfahrungspunkte verdient.
Schnelle Verkaufsmissionen für viele Erfahrungspunkte: Um alleine noch mehr Zeit bei euren Lieferungen zu sparen, steuert ihr bei kleinen Lieferungen den vom Spiel bereitgestellten Lieferwagen über eine Klippe und lasst ihn samt Pferd abstürzen, damit er zerstört wird. Sobald die zu liefernde Ware als Gegenstand auf dem Boden liegt, schnappt euch diese und ladet sie eurem Pferd auf, um sie dann wesentlich schneller zum Zielort zu bringen. Diese Methode bringt euch zwar um den größten Teil des Verdienstes, nicht aber um die Händler-Erfahrungspunkte für die Lieferung!
Euren eigenen Lieferwagen solltet ihr natürlich nicht zerstören ...
Mittleren Lieferwagen auslassen: Um Geld beim Levelprozess zu sparen, verzichtet ihr auf den Kauf des mittleren Lieferwagens ab Level 5, sondern kauft euch nur den großen Lieferwagen ab Stufe 10. Das spart euch 500 RDO$ – den mittleren Lieferwagen werdet ihr nach dem Erwerb des großen ohnehin nicht mehr benutzen! Einziger Nachteil ist, dass ihr weitere fünf Level lang nur kleine Verkäufe machen könnt. Durch den schnelleren Erfahrungspunktegewinn, wenn ihr örtliche Verkäufe (siehe oben) macht, ist diese Phase aber gut zu überwinden.
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