Thrustmaster TS-PC Racer & T3PA-Pro-Pedale im VR-Test: Fahrspaß pur
Wer als VR-Brillen-Besitzer auf möglichst authentische Weise Rennluft schnuppern will, kommt um die Anschaffung eines Lenkrads nicht herum. Mit dem TS-PC Racer schickt Thrustmaster ein besonders feines Stück Technik ins Rennen, das trotz seines stolzen Preises sein Geld wert sein kann. In unserem Test erfahrt ihr:
- Was das TS-PC Racer und die T3PA-Pro-Pedale leisten
- Wie gut sich das Lenkrad im VR-Einsatz schlägt
- Für wen sich ein Kauf lohnt und für wen nicht
Inhaltsverzeichnis
Ganz schön massiv!
Wer sein Thrustmaster PC Racer im Einzelhandel kauft oder vom örtlichen Paketshop abholen darf/muss, bekommt bereits früh einen ersten Eindruck seiner neuen Errungenschaft. Etwa 10 Kilo bringt die Box auf die Waage, die die Lenkradbasis, das Lenkrad sowie das Netzteil enthält. Die Pedale sind im Grundpaket nicht enthalten und müssen folglich zusätzlich erworben werden. Wir griffen hier zu den T3-PA-Pro-Pedalen, die nochmals 7 Kilo Lebendgewicht mitbringen.
Das Thrustmaster TS-PC Racer liegt ausgezeichnet in der Hand.
„Schwer ist gut, schwer ist zuverlässig“ ist ein Zitat aus Guy Ritchies Filmklassiker , das an dieser Stelle hervorragend passt, wie wir alsbald feststellen. Schon beim Aufbau zeigt sich: Alles an diesem Lenkrad und diesen Pedalen schreit “hochwertig“, nichts macht einen billig oder klapprig wirkenden Eindruck. Der clevere und effiziente Befestigungsmechanismus fixiert das TS-PC Racer bombenfest an dicken wie dünnen Tischplatten und ist einfach zu bedienen.
Das Lenkrad, das im Lieferumfang enthalten ist, ist im Formel- bzw. GT3-Stil gehalten und versprüht mit seinen Knöpfen, dem Drehschalter, den massiven Schaltwippen und dem griffigen Wildlederbezug schon auf den ersten Blick echtes Profi-Flair.
Vielseitige Hardware-Optionen
Sehr cool: Wir können den Lenkradkranz bei Bedarf dank eines Schnellverschlusses einfach und in Windeseile gegen einen anderen austauschen. Thrustmaster bietet hier verschiedene Varianten vom originalgetreuen Ferrari F1-Lenkrad bis zur lebensechten Rallye-Replika an. Ein ebenso interessantes Feature für Rennpuristen bieten die T3PA-Pro-Pedale: Diese können wir je nach Geschmack bodenmontiert oder hängend nutzen – auch das ist mit wenigen Handgriffen erledigt.
Die T3PA-Pro-Pedale bestechen durch gute Verarbeitung und umfangreiche Einstellmöglichkeiten.
Zusätzlich dürfen wir die Pedale hinsichtlich Neigung und Abstand nach unserem Geschmack einstellen, selbiges gilt für Druckkraft und Hubweg der Bremse. Wer sein Bremsgefühl noch weiter modifizieren will, bekommt zusätzlich zwei optional einbaubare Brems-Mods mitgeliefert. Sehr schön ist auch, dass die Pedale durch ihr Eigengewicht und unterhalb montierte Gumminoppen auch ohne zusätzliche Befestigung an der Wand oder einem Rennsitz gut auf dem Boden fixiert sind und nicht allzu leicht verrutschen.
Ein Wort noch zu den verwendeten Materialien: Sowohl bei Lenkrad als auch Pedalen dominieren Aluminium und Stahl. Ja, auch Plastik ist verbaut, das aber nur an Stellen, an denen es auch nach langer Nutzung der Geräte nicht ins Gewicht fällt.
Thrustmaster TS-PC Racer: Das Glücksrad
Soviel zur grauen Theorie – aber wie schlagen sich Lenkrad und Pedale auf der Rennstrecke? Die kurze Variante: Ausgezeichnet. In Sachen Fahrgefühl legt das TS-PC Racer gegenüber dem Logitech G29, das beileibe kein schlechtes Lenkrad ist, mehrere Schippen drauf. Das zeigt sich in allen Bereichen: Thrustmaster preist das Lenkrad als „Technologie-Kraftwerk“ an, was in der Tat mehr ist als das übliche Marketing-Geschwätz.
Das Force Feedback des Lenkrads ist nämlich gleichzeitig brutal stark und ungemein feinfühlig. Unsere erste Runde auf dem Nürburgring in iRacing empfanden wir als zünftiges Workout für unsere Arme – dabei war die FFB-Stärke im Konfigurationsmenü des Lenkrads auf gerade einmal 75% eingestellt (Tipp: in iRacing solltet ihr das FFB im Spiel für jedes Auto gesondert kalibrieren).
Gleichzeitig spüren wir Streckenunebenheiten und Curbs sowie wichtiges Feedback wie sich ankündigendes Unter- oder Übersteuern so nuanciert, dass wir frühzeitig intuitiv reagieren können. Das schlägt sich auch in unserer eigenen Rennperformance wider. Gleich bei unserem ersten Ausritt in Laguna Seca waren wir über eine Sekunde pro Runde schneller als mit dem G29 -auch im virtuellen Rennsport sind das Welten.
VR-Immersion nah am Drehzahlbegrenzer
In Sachen VR-Tauglichkeit schlägt sich das TS-PC Racer ebenfalls sehr gut: An der Lenkradbasis befinden sich zwei zusätzliche Knöpfe, auf die wir die Pause-Funktion und das für VR-Nutzer extrem wichtige neu Zentrieren des Blickfelds legen können. Die Lenkradknöpfe sind ebenfalls gut zu erreichen – auch wenn wir diese in VR natürlich nicht sehen.
Lediglich die Bedienung des Drehschalters, an dem wir z.B. unsere Bremsbalance während des Rennens verstellen können, gestaltet sich etwas fummelig: hier greifen wir anfangs ab und zu daneben, zudem ist der Schalter etwas zu schwergängig für unseren Geschmack.
Das TS-PC Racer bietet Rennfeeling fast wie auf echtem Asphalt.
Sehr schön ist, das auch nach mehreren Monaten Betrieb das Force Feedback immer noch genauso stark ist wie am ersten Tag – das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Eine Force Feedback-Deadzone wie beim G29 gibt es hier ebenfalls nicht.
Allerdings fehlt im Vergleich zum G29 die Softwarefunktion, die Lenkradtasten spielunabhängig frei zu belegen, was ein wenig schade ist. Zudem verfügt die Lenkradbasis über eine interne Kühlung, die im Betrieb durchaus hörbar ist – allerdings drehen Puristen den Motorensound unter ihrer Oculus Rift S, oder y-Brille sowieso so weit auf, dass das nicht ins Gewicht fällt.
Premium-Racing zum Premium-Preis
Ins Gewicht fällt allerdings der stolze Preis: Etwa 550 Euro ruft Thrustmaster für das TS-PC Racer auf, die T3PA-Pro-Pedale schlagen zusätzlich mit ca. 170 Euro zu Buche. Das ist gegenüber dem G29, das zudem auch noch -kompatibel ist (ca. 230 Euro) eine Menge Holz – dafür schlägt Thrustmasters Volant das Logitech-Einsteigermodell in so ziemlich allen Belangen deutlich.
Das TS-PC Racer lässt sich mit diversen Addons anpassen.
Außerdem ist im Simracing-Bereich die Preisskala nach oben hin offen, es gibt noch wesentlich teurere Varianten. Vor diesem Hintergrund ist das TS-PC-Racer definitiv nicht überteuert, sondern durchaus seinen Preis wert. Das gilt zumindest für alle, die ihr Lenkrad nicht nur alle paar Wochen, sondern regelmäßig und oft verwenden. Die gute Verarbeitung von Lenkrad und Pedalen sorgen außerdem dafür, dass das auch bei intensiver Langzeitnutzung problemlos möglich ist.
Unsere Wertung
Mein Fazit:
Sind mehr als 700 Euro für eine Kombination aus Lenkrad und Pedalen nicht zu viel? Das kommt ganz darauf an. Wer Rennsimulationen liebt und auf ein möglichst realistisches Fahrgefühl sowie die bestmögliche Rundenzeit aus ist, bekommt mit dem TS-PC Racer und den T3PA-Pro-Pedalen ein überzeugendes Paket. Das Fahren mit macht hier noch einmal deutlich mehr Spaß als mit dem G29, das aber auch nur einen Bruchteil kostet und für Gelegenheits-Racer vollkommen ausreicht. Wer aber Simracer mit Leib und Seele ist und sowieso unzählige Stunden am Lenkrad verbringt, tätigt mit dem TS-PC Racer eine Investition in die Zukunft und macht auch wegen der hochwertigen Verarbeitung trotz des stolzen Preises meiner Meinung nach nichts falsch.
Das Thrustmaster TS-PC Racer und die T3PA Pro-Pedale liefern euch das perfekte Rennerlebnis, wenn ihr…
- nach einem hochklassigen, VR-tauglichen Lenkrad für den PC sucht
- oft und hauptsächlich anspruchsvolle Rennsimulationen spielt
- Force Feedback wollt, dass euch Schweißperlen auf die Stirn und ein Grinsen ins Gesicht zaubert
Die Kombination TS-PC Racer und T3PA-Pro bietet euch gegenüber dem Logitech G29/G920 keinen Mehrwehrt, wenn ihr…
- nach einem preisgünstigen Einsteiger-Lenkrad sucht
- Nicht nur am PC spielt, sondern auch auf PlayStation VR Rennen fahrt
- ihr nur gelegentlich auf die Piste geht oder hauptsächlich Arcade-Racer spielt
Das VR-taugliche PC-Lenkrad Thrustmaster TS-PC Racer bekommt ihr genau wie die bei Media Markt.
Getestet mit: Oculus Rift
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