From Other Suns im Test : FTL in VR mit Koop-Modus & Shooter-Einlagen
Wem diese Geschichte bekannt vorkommt, der erinnert sich bestimmt an das Indie-Kleinod FTL: Faster Than Light von 2012. Schon damals managten wir ein Raumschiff und kämpften gegen andere Raumschiffe sowie unseren endgültigen Tod an. In From Other Suns plagen uns ähnliche Aufgaben – nur eben in VR, mit der Oculus Rift / Rift S auf der Nase, den in den Händen und bis zu drei Freunden im Gepäck.
- From Other Suns: Der Weg ist die Geschichte
- Kapitän und Tausendsassa: Alle Macht liegt bei uns
- Enterkämpfe & Shooter-Gameplay
- Koop-Modus: Gemeinsam durch die Galaxis
- Linkes Inventar, rechte Hand – rechtes Inventar, linke Hand
- Viele verschiedene Steuerungs-Optionen
- Unsere Wertung
From Other Suns: Der Weg ist die Geschichte
Unser Ausflug ist Weltall hat recht mürrische Aliens erzürnt, die uns jetzt auf den Fersen sind: Sie wollen die Erde mit ihrem Mega-Laserstrahl zerstören. Die eigentliche Geschichte schreiben wir selbst. Jede Entscheidung, die wir treffen, angefangen bei den Planeten, die wir besuchen, bis hin zu unserem diplomatischen Vorgehen, bestimmt über Erfolg oder Misserfolg.
Wird unser Raumschiff zerstört oder rafft es unser letztes Crewmitglied – und somit unsere Respawnmöglichkeiten – dahin, endet unsere Reise und wir müssen von vorn beginnen. Unsere Angst vor dem Permadeath, dem endültigen Bildschirmtod, bestimmt unsere Entscheidungen und ist ein ständiger Begleiter.
Obendrein sind nicht nur alle Zusammentreffen mit fremden Raumschiffen, sondern dasgesamte Universum zufallsgeneriert. Das erhöht den Wiederspielwert und macht aus jedem Durchlauf eine einzigartige Geschichte. Zudem lernen wir aus jedem gescheiterten Versuch eine neue Lektion und verbessern unser Vorgehen.
Kapitän und Tausendsassa: Alle Macht liegt bei uns
Als Kapitän unseres Raumschiffes fällt so ziemlich jede Aufgabe in unseren Verantwortungsbereich. Wir entscheiden nicht nur, welchen Punkt auf Sternenkarte wir als nächstes besuchen, sondern auch welche Waffensysteme aktiv sind und wann sie abgefeuert werden.
Außerdem wehren wir Eindringlinge mit Waffengewalt ab und reparieren aktiv Löcher im Raumschiff sowie beschädigte Komponenten wie Waffensysteme oder Sauerstoffaufbereitung. Über ein Grundriss-Menü unseres Raumschiffs geben wir unseren Crewmitgliedern einfache Befehle.
Die Kämpfe gegen andere, feindliche Raumschiffe kommen in ihrer Komplexität an FTL: Faster Than Light nicht heran. Trotzdem besitzen sie eine gewisse taktische Tiefe. Bei unseren Angriffen haben wir immer unsere Munition und den Ladestand der Kondensatoren im Blick, um entscheiden zu können, wann wir welches Waffensystem einsetzen.
Entern Feinde unser Raumschiff, bleibt uns nichts anderes übrig als die Brücke zu verlassen und die Schergen in die Flucht zu schlagen. Die Möglichkeit, Türen zu verriegeln und unsere Widersacher durch Luftschleusen ins Weltall zu befördern, gibt es leider nicht.
Enterkämpfe & Shooter-Gameplay
Sind wir gerade nicht in ein taktisches Gefecht mit einem feindlichen Raumschiff verwickelt, setzt uns From Other Suns kleine Missionen vor die Nase. Entweder helfen wir uns freundlich gesinnten Kapitänen mit einem kleinen Ressourcenhandel aus, unterstützen sie bei Problemen auf ihrem Raumschiff oder wir erkunden auf eigene Faust ein verlassenes Raumschiff.
Mit genügend Feuerkraft beamen wir uns auf so ein Raumschiff, um herauszufinden, warum ein vollkommen funktionstüchtiges Raumschiff nicht auf unsere Funksprüche antwortet. Hier packt From Other Suns dann das Shooter-Gameplay aus.
Trotz der visuellen Abwechslung nutzen sich die einzelnen Bauteile der zufälligen Raumschiffe mit der Zeit ab.
Dabei bewegen wir uns vorsichtig mit der Waffe im Anschlag durch fremde Korridore. Unser Gegner sind meistens Roboter, die sich selbst umprogrammiert haben und jetzt „entschärft“ werden müssen. Das gestaltet sich teilweise recht anspruchsvoll, da unsere Gegner oftmals stärkere Waffen besitzen und recht zielsicher sind.
Haben wir alle Gegner über den Jordan geschickt, plündern wir noch schnell den Frachtraum mit unserem Hacking-Tool. Bei Aufträgen von anderen Kapitänen kassieren wir eine Belohnung, was mitunter etwas absurd ist, wenn wir wenige Minuten zuvor ihre komplette Fracht gestohlen haben.
Abgesehen von dieser kleinen Ungereimtheit machen die Shooter-Ausflüge Laune und erweitern From Other Suns um einen spannenden Aspekt. Das die Raumschiffe zwar aus den gleichen Teilen wie der Brücke und dem Frachtraum bestehen, aber stets einen anderen Grundriss besitzen, verleiht unseren Missionen immer neue Spannung .
Koop-Modus: Gemeinsam durch die Galaxis
From Other Suns macht schon allein sehr viel Spaß. Raumschiffe erkunden, um Ecken spähen, brenzlige Situationen überstehen, um Herr der Lage zu bleiben. Sein volles Potential entfaltet From Other Suns allerdings erst im Online-Koop-Modus.
Gemeinsam mit bis zu drei Freunden erkunden wir fremde Raumschiffe und wehren uns gegen die feindliche Besatzung.
Öffnen wir unser Spiel für andere Spieler, können bis zu drei Mitstreiter jederzeit in unser Spiel einsteigen. Oder wir erstellen direkt ein Spiel, zu dem wir unsere Freunde einladen. Über das eingebaute Mikrofon der Oculus Rift sprechen wir dann unser gemeinsames Vorgehen ab und geben uns einfache Handzeichen über die Handpräsenz der .
Mit drei Freunden im Schlepptau sind wir nicht nur beim Erkunden fremder Raumschiffe schlagkräftiger, sondern haben auch bei Auseinandersetzungen weniger zu tun. Zudem stellt nun die Möglichkeit, die Schiffe unserer Gegner während eines Gefechts zu entern, eine gute Option dar.
Wer schon im Alleingang Spaß an From Other Suns findet, der sollte unbedingt ein paar Durchläufe mit Freunden spielen. Das gemeinsame Erkunden fremder Raumschiffe, die direkte und immersive Absprache per Sprachchat und das Zuwerfen von Waffen oder anderen Gegenständen macht ziemlich viel Spaß.
Linkes Inventar, rechte Hand – rechtes Inventar, linke Hand
Neben unzähligen Waffen, die sich ähnlich wie in Borderlands aus mehreren Attributen zusammensetzen, tragen wir auch Granaten, Schlüsselkarten oder Medipacks mit uns.
Dazu stellt uns From Other Suns zwei verschiedene Inventare mit jeweils fünf Slots zur Verfügung. Mit den Knöpfen „B“ oder „Y“ rufen wir unser Waffeninventar auf und mit „A“ oder „X“ unsere Gegenstände. Dabei müssen wir das entsprechende Inventar immer mit der Hand aufrufen, mit der wir die Waffe oder den Gegenstand nicht benutzen wollen.
Um die Waffe in unserer rechten Hand zu wechseln, rufen wir mit dem Y-Button des linken Controllers das Waffeninventar auf, um dann mit der rechten Hand die gewünschte Waffe zu greifen. Das klingt nicht nur umständlich, sondern verlangt in Gefechten sehr viel Konzentration. Um die Waffe zu wechseln, müssen wir uns also immer erst in eine sichere Ecke begeben.
Viele verschiedene Steuerungs-Optionen
In puncto Fortbewegung deckt From Other Suns einige Geschmäcker ab, wenn auch in etwas ungewohnter Art und Weise. Ohne Oculus Touch-Controller geht es indes aber nicht, eine Gamepad-Steuerung wird nicht unterstützt.
Unsere Wege durch die Raumschiffe bahnen wir uns entweder per Teleportation oder durch freies Umherlaufen. Während letzteres einfach und magenschonend per Analog-Stick funktioniert, probiert es Entwickler Gunfire Games bei der Teleportation mit einer außerkörperlichen Methode.
Anstatt mit einem Zielkreis unseren neuen Standort zu bestimmen, steuern wir per Analog-Stick unser Abbild durch den Raum, bis wir den Analog-Stick loslassen oder Sichtkontakt verlieren. Erst dann teleportieren wir uns an den Ort unseres Abbilds.
Das fühlt sich nicht nur ungewohnt an, sondern gestaltet sich in Gefechten als recht langsame und etwas umständliche Methode. Unsere Laufgeschwindigkeit bei der freien Bewegung ist zwar kein bisschen schneller, fühlt sich aber direkter an.
Abseits der beiden Fortbewegungsmethoden entscheiden wir, ob wir im Sitzen oder Stehen und mit der rechten oder linken Hand spielen wollen. Zusätzlich legen wir fest, ob unser Blick die Laufrichtung vorgibt oder nicht. Außerdem dürfen wir zwischen einer stufenweisen oder einer kontinuierlichen Drehung wählen, wobei wir bei der kontinuierlichen Variante unser Schwindelgefühl nicht los wurden.
Wer seine Oculus Rift im Roomscale-Setup mit zwei oder drei Sensoren betreibt, der darf sich natürlich mit den eigenen zwei Beinen durch die Raumschiffe bewegen, um Ecken linsen und Angriffen ausweichen.
Unsere Wertung
Mein Fazit:
Als ich das erstmal von From Other Suns gehört habe, war ich skeptisch, ob das Spielprinzip von FTL: Faster Than Light in VR funktionieren kann. Beim Spielen habe ich aber gemerkt, dass Entwickler Gunfire Games die Gefechte mit anderen Raumschiffen sinnvoller Weise weniger taktisch umgesetzt hat und mir dafür die fordernde Möglichkeit gibt, selbst fremde Raumschiffe unsicher zu machen. Das ist ein großartiger Genre-Mix, der sehr gut funktioniert und vor allem mit Freunden einen Heidenspaß macht. Der allgegenwärtige Permadeath, das Ressourcen- und Raumschiffsmanagement motivieren mich ungemein. From Other Suns baut mit der Zeit ein ähnliches Momentum auf wie FTL: Faster Than Light, nämlich die Vorstellung, dass ich es im nächsten Versuch bestimmt zur Erde schaffe, wenn ich diesmal nur mehr Wert auf die Schilde meines Raumschiffs lege.
Das Virtual Reality-SciFi-Strategie-Action-Spiel From Other Suns bekommt ihr hier:
- für Oculus Rift / Rift S im Oculus Store
Getestet mit: Oculus Rift
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