Skyrim VR im PC-Test

Skyrim VR im PC-Test: Oh, wie schön ist Himmelsrand!


Eines muss man Bethesda lassen: Im Gegensatz zum Gros der restlichen Games-Branche zögert der Publisher nicht, seine großen Spiele-Erfolge für VR umzusetzen. Nach Doom VFR und Fallout 4 VR können wir nun auch in die lang herbeigesehnte PC-Fassung von Skyrim VR eintauchen – und das sowohl mit der Vive als auch auf Oculus Rift, Windows Mixed Reality und Valve Index.

Nach unserem ausführlichen Test der PlayStation VR-Version haben wir uns beim Review der PC-Version von Skyrim VR vor allem folgende Fragen gestellt:

  • Ist die Steuerung per Bewegungscontroller auf dem PC besser als auf PlayStation VR?
  • Inwieweit profitiert die PC-Fassung von der zusätzlichen Hardware-Power?
  • Was sind Vorteile und Tücken einer VR-Portierung wie Skyrim VR?
  1. Himmelsrand: Immer eine VR-Reise wert
  2. So spielt sich Skyrim VR auf dem PC
  3. Skyrim VR: Möglichkeiten und Grenzen einer VR-Portierung
  4. Unsere Wertung

Himmelsrand: Immer eine VR-Reise wert

Getestet haben wir das Spiel auf der Oculus Rift. Grundsätzlich gilt für die PC-Version von Skyrim VR zunächst einmal das gleiche wie für die seit Ende 2017 erhältliche PSVR-Fassung: Sobald euch das Spiel nach der gradlinigen Intro-Sequenz in die Freiheit entlässt, stellt sich erstmal ein ordentlicher Wow-Effekt ein.

Kurzum: Skyrims sowieso schon unglaublich immersive Spielwelt gewinnt in VR nochmal deutlich hinzu. Unser Wissen um die schieren Ausmaße von Himmelsrand verstärkt das Gefühl der Präsenz dabei noch zusätzlich. Denn es macht einen Unterschied, dass der VR-Zauber hier nicht gleich hinter der nächsten Grafik-Fassade endet und wir praktisch bis zum Horizont laufen können.

So spielt sich Skyrim VR auf dem PC

Die PC-Version macht gegenüber der Konsolenfassung grafisch natürlich einen ordentlichen Schritt nach vorne. Die entsprechende Hardware vorausgesetzt, können wir auch in der Ferne noch viele Details der Spielwelt ausmachen, was entscheidend zur Atmosphäre beiträgt.

Auch wenn Skyrim inzwischen 8 Jahre auf dem Buckel hat: Himmelsrand mit seiner Tälern, Bergen und Schluchten sieht immer noch toll aus und gehört zweifelsohne zu den schönsten VR-Welten. Da verzeihen wir auch die für heutige Verhältniss klobigen und steif animierten Spielfiguren.

Erfreulicherweise hat auch die Bewegungssteuerung bei der PC-Version einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Dank der Analog-Sticks der Oculus Touch-Controller lässt sich mit der Rift wesentlich leichter in der virtuellen Welt navigieren, als mit der Kombo aus PSVR und Move-Controllern. Da das Tracking des Lighthouse-Systems der HTC Vive sogar noch ein wenig besser ist als Oculus‘ Constellation, dürfte für die Vive dasselbe gelten.

Die Auswahl an verschiedenen Steuerungsvarianten (Teleportation oder freie Bewegung) war schon bei der Konsolenfassung vorbildlich und ist es auch hier. Lobenswert ist dabei das kurze Tutorial zu Spielbeginn, das euch die unterschiedlichen Optionen testen lässt.

Auch beim Tracking haben wir bei unserem Rift-Test keine Probleme feststellen können. Negativ fällt allerdings weiterhin das fehlende Treffer-Feedback im Schwertduell mit den Gegnern auf. Außerdem schade: Zweihandwaffen wie Streitäxte und Langschwerter werden genauso nur mit einer Hand geführt, wie die kurzen Stichwerkzeuge auch.

Umständlich und nicht für VR optimiert bleibt hingegen die Menüführung. Wenn wir uns zum Beute plündern und Waffen ausrüsten mit den Sticks und Buttons der Touch-Controller durch mehrere Untermenüs klicken müssen, nervt das auf Dauer.

Skyrim VR: Möglichkeiten und Grenzen einer VR-Portierung

Die PC-Fassung von The Elder Scrolls V: Skyrim VR lässt uns endlich in die VR-Version von Himmelsrand reisen, die wir uns schon mit der PlayStation VR erhofft hatten. Trotzdem bleibt Skyrim VR auch auf der Rift an einigen Stellen ein zweischneidiges Schwert.

Das liegt daran, dass das Rollenspiel im Kern nun einmal ein Spiel bleibt, das für den flachen Bildschirm entwickelt wurde. Davon zeugt nicht nur die Menüführung, sondern auch inhaltliche Elemente, die nicht für jeden Spieler geeignet sind.

Ein Fest für Arachnophobiker. Nicht.

Das viele virtuelle Treppensteigen und die generell starke Vertikalität der Spielwelt können etwa bei dem ein oder anderen schnell zu Schwindelgefühlen führen. Spieler mit Spinnenphobie packt hingegen gleich beim Anblick eines der ersten Gegner die nackte Panik.

Das Entwickeln von Spielen für Virtual Reality erfordert eben, die ein oder andere gängige Design-Entscheidung zu überdenken und gegebenenfalls neue Wege zu finden. Hier stößt ein Spiel, das bereits knapp eine Dekade auf dem Buckel hat, an seine Grenzen. Anderseits ist es gerade dem langen Bestehen von Skyrim zu verdanken, dass die gigantische Spielwelt heute rund läuft. Davon profitiert natürlich auch die VR-Version.

Unsere Wertung

Mein Fazit:

Skyrim VR eröffnet PC-Headset-Besitzern die vielleicht schönste Spielwelt, die es bis jetzt in Virtual Reality zu bereisen gibt. Bethesda macht sich die Leistungskraft aktueller PC-Hardware zu Nutze und legt gegenüber der bereits guten PSVR-Fassung nochmal eine ordentliche Schippe an Opulenz oben drauf. Hier zeigt sich Himmelsrand von seiner besten Seite.

Ihr solltet bei Skyrim VR zuschlagen, wenn:

  • ihr ein fantastisches Fantasy-Reich in VR erleben wollt.
  • ihr von Himmelsrand seit Jahren nicht genug bekommt.
  • Steuerung und Technik der PSVR-Version euch bisher abgeschreckt haben.

Skyrim VR wird euch eher nicht in Verzückung versetzen, wenn ihr:

  • schnell von umständlichen Menüs genervt seid
  • Mit Fantasy-Welten à la Tolkien oder George R.R. Martin gar nichts anfangen könnt
  • Phobien vor Spinnen oder anderem Krabbelgetier habt

Ihr erhaltet das VR-Rollenspiel Skyrim VR hier:

Getestet mit: Oculus Rift

Besucht uns auf Facebook und Instagram und diskutiert mit uns über eure Lieblingsspiele.